Zwei Zenschüler betrachteten eine Fahne, die im Wind flatterte, und diskutierten darüber.
„Es ist die Fahne, die sich bewegt“, sagte der eine.
„Nein, du hast Unrecht“, sagte der andere. „Es ist der Wind, der sich bewegt“.
Ein Meister, der den Streit mit angehört hatte, näherte sich den Schülern
und sagte: „Ihr habt beide unrecht. Es ist euer Geist, der sich bewegt.“
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Haben sie nicht alle drei recht?
Es bewegt sich der Geist (Gott sei Dank!), die Fahne flattert in diesem bewegten Geist und zum Glück gibt’s sogar bewegten, frischen Wind in diesem Geist. Puh!
Und falls du mir hier widersprichst – ja, du hast auch recht.
Seitdem ich Zenmeditation praktiziere ist mein Leben ruhiger geworden. Aber immer noch sind meine Gedanken flatterhaft wie die Fahne im Wind. Meine Gefühle fahren immer noch Achterbahn, aber mittlerweile kann ich mich leichter davon distanzieren und wieder auf das Wesentliche konzentrieren. Manchmal fällt mir das sehr leicht, manchmal ist es eine ungeheuere Anstrengung und ich will nicht mehr damit weitermachen. Wenn ein mal ein paar Tage nicht meditiere, fällt es mir sehr schwer wieder in den Rhytmus zu kommen. Ich bin froh, dass ich eine so gute Lehrerin habe, die mich immer freundlich unterstützt. Danke.