In einer Gemeinde stellen sich die Kandidat_innen für die anstehende Bürgermeisterwahl vor. In dieser konservativen Gegend, wo man Frauen noch lieber in traditionellen Rollen sieht, serviert man einer Bewerberin ein Glas Wein, dass nur zur Hälfte gefüllt ist. Man fragt sie:
„Halten Sie sich eher für eine Pessimistin oder für eine Optimistin?“
Die Kandidatin spürt, dass einige der Gemeinderäte ihre Antwort – egal für welche Option sie sich entscheidet – gegen sie auslegen werden. Sie nimmt das Glas, betrachtet es eine Weile, schwenkt den Wein und riecht an dem Bouquet. „In erster Linie“, sagt sie, „bin ich eine Problemlöserin“, und trinkt das Glas aus.
Diese Kandidatin wurde nominiert und gewählt.