Frankfurt am Main: Aung So Mang*, eine junge Lehrerin, vor politischer Verfolgung aus Birma geflohen, landet auf dem Frankfurter Flughafen und beantragt Asyl. Kurz darauf hält sie die Entscheidung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in den Händen.
Der Wortlaut:
Birma zähle
„… zu den repressivsten Staaten weltweit. (…) Dies ist der Bevölkerung hinreichend bekannt. Vor diesem Hintergrund ist kaum anzunehmen, dass es die Antragstellerin gewagt haben sollte, sich auf einer offensichtlich nicht erlaubten Versammlung öffentlich derart in regimefeindlicher Weise zu äußern.“
Mit dieser Unterstellung wird das Asylgesuch der jungen Frau abgelehnt. Nun droht ihr die Abschiebung.
Für deutsche Beamte ist es anscheinend immer noch unvorstellbar, dass sich Menschen mutig für eine bessere, freie Gesellschaft einsetzen. Stattdessen projizieren sie ihre eigene Kleinmütigkeit auf diese Menschen, unterstellen Lüge und Betrug und liefern sie ihren Verfolgern aus. Tragisch für Verfolgten, die hier um Hilfe ersuchen. Aber auch „armes Deutschland“!
*Name zum Schutz der Betroffenen geändert
(Quelle: Info von ProAsyl)
Flucht vor Militärjunta: Aung So Mang* aus Birma
Buddhistische Mönche, Christen, ethnische Minderheiten oder demokratisch gesinnte Menschen – wer auch immer ins Fadenkreuz der burmesischen Junta gerät, wird systematisch verfolgt.
Rangun, Birma, Weihnachten 2005: Die Familie der jungen Lehrerin Aung So Mang*, Angehörige der christlichen Minderheit der Chin, empfängt in ihrer privaten Wohnung einen Pfarrer zum gemeinsamen Weihnachtsfest. Sofort erhält die Familie eine Warnung, dass man sie im Wiederholungsfall töten werde.
2006: Aung So Mang fällt erneut auf. Sie lehrt Chin-Kinder die Sprache ihres Volkes. Daraufhin wird sie verhaftet und verhört.
2007: Aung So Mang arbeitet mit anderen an der Vorbereitung eines verbotenen Chin-Festes. Der Vorsitzende des Komitees kritisiert das Unrechtsregime und auch Aung So Mang wagt es, sich öffentlich gegen die Militärdiktatur zu stellen. Tags darauf wird der Vorsitzende verhaftet. Aung So Mang kann sich in letzter Sekunde verstecken.
Frankfurt am Main, Mai 2007: Aung So Mang landet auf dem Frankfurter Flughafen und beantragt Asyl. Kurz darauf hält sie die Entscheidung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in den Händen. Der Wortlaut: Birma zähle „… zu den repressivsten Staaten weltweit. (…) Dies ist der Bevölkerung hinreichend bekannt. Vor diesem Hintergrund ist kaum anzunehmen, dass es die Antragstellerin gewagt haben sollte, sich auf einer offensichtlich nicht erlaubten Versammlung öffentlich derart in regimefeindlicher Weise zu äußern.“ Mit dieser Unterstellung wird das Asylgesuch der jungen Frau abgelehnt. Nun droht ihr die Abschiebung.
PRO ASYL setzt sich für die junge Frau ein. Zunächst wird juristisch ein Aufschub erreicht. Klage gegen das Bundesamt wird erhoben, dessen Behauptung im krassen Gegensatz zur Situation in Birma steht: Tausende mutige Menschen wehren sich vor den Augen der Weltöffentlichkeit im September 2007 verzweifelt gegen Unterdrückung und Verfolgung. Viele werden inhaftiert, gefoltert und misshandelt.
Zurzeit befindet sich das Asylverfahren von Frau Aung So Mang in der Schwebe. PRO ASYL unterstützt sie mit allen Kräften, um ihr Recht auf Schutz vor einem menschenverachtenden Regime durchzusetzen.
Hallo Milan!
Heute schon die taz gelesen? Dort steht ein guter Artikel über Angst. Alltägliche Angst. Angst, die den Alltag zerstört. Wer in einem solchen Klima der Angst aufwächst, KANN es sich nicht vorstellen, dass es auch Menschen gibt, die für ihre Überzeugung ihr Leben riskieren.
(http://www.taz.de/nc/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ku&dig=2007%2F12%2F11%2Fa0146&src=GI&cHash=41265766f7&type=98)
Guten Gruß, Boris